Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg
Gemeinütziger Verein
für Tier- Arten- und Umweltschutz

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Laub- und Reisighaufen beleben den Garten

Im Frühjahr und Herbst ist immer wieder Aufräumzeit in den Gärten. Stauden werden zurückgeschnitten und das Laub wird vom Boden genommen.

Unsere Igel benötigen aber dringend das Laub. Als Insektenfresser (zu dieser Familie gehört z.B. auch die Spitzmaus) sucht er unter dem Laub nach Käfern, Raupen, Larven und Würmern. Der Igel ist kein Vegetarier. Wenn das Laub abgeräumt wird, muß der Igel Hunger leiden, denn auf dem nackten Boden leben keine Insekten. Laub sollte nur von Gehwegen und Rasen abgeharkt werden und in einer Ecke des Gartens aufgehäuft und aufgelockert mit Reisig seinen Platz finden.

Mit dem Abräumen des Laubes wird unsere Natur zu Grabe getragen und landet vielfach im blauen Sack und dann in der Müllverbrennungsanlage.

Während der Laubhaufen im Frühjahr so langsam zerfällt, präsentiert sich der Reisighaufen besonders eindrucksvoll:
Zaunkönig und Rotkehlchen, Erdkröte, Spitzmaus und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen machen den Haufen zu einem richtigen Tierhotel. Das ist nicht nur ein spannendes Beobachtungsfeld für alle Naturfreunde, sondern auch eine Stütze für jeden Gärtner. Viele dieser Tiere sind nämlich nützliche Helfer beim biologischen Pflanzenschutz.
Der Reisighaufen ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Gartens.Ein Reisighaufen bietet ideale Bedingungen für die vielen Kleinlebewesen, die sich zum Schutze vor der kalten Jahreszeit dorthin zurückgezogen haben.

Wenn überhaupt, sollte der Reisighaufen nur im Juni hochgenommen werden, da unsere Igel vom Herbst bis Mai ihre Winterschlafplätze darin haben. Anfang Juli baut in der Regel die Igelmutter für ihre Jungen das Nest darin, welches von den Kleinen bis zum November hin bewohnt werden kann.

Der Reisig- und Laubhaufen kann zusammen mit heimischen Stauden und Bäumen, einer Blumenwiese, einer Trockenmauer oder einem Gartenteich den Garten in einen vielfältigen Lebensraum verwandeln.
Die Duldung von Kleinstkulturen kann erstaunlich viel bewirken. Dazu ist es unumgänglich, sich von überzogenen Ordnungsvorstellungen, die im häuslichen Bereich angebracht sein mögen, zu lösen. Der Garten ist kein Wohnzimmer, das bis in den letzten Winkel kontrolliert und aufgeräumt werden muß. Die Natur hat ihre eigene Ordnung und diese zu respektieren ist das eigentliche Geheimnis der naturnahen Gartengestaltung.

Eine Alternative wäre das Umdenken und die Bewusstseinänderung jedes Einzelnen. Vielleicht kurzfristig keine Lösung, aber eine Chance !

Unsere Tiere brauchen dringend Laub im Garten !!!

02.2003