Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg
Gemeinnütziger Verein für Tier- Arten- und Umweltschutz Biologie und Ökologie der Gehäuseschnecken von Klaus Korn - 59846 Sundern Die meisten Landschnecken besitzen zum Schutz ihres Weichkörpers ein spiralig aufgewundenes Gehäuse. Dieses schützt die Schnecke, sofern sie sich vollkommen in dieses zurückziehen kann, vor Austrockung und in begrenztem Umfang vor Feinden. Das Gehäusewachstum erfolgt nicht gleichmäßig, sondern wird durch Ruheperioden (Winterruhe und Trockenschlaf) unterbrochen. Die Oberflächenstruktur wird auch als Bestimmungsmerkmal herangezogen. Weitere wichtige Bestimmungsmerkmale sind die Außenmaße (Höhe und Breite) des Gehäuses. Die meisten Gehäusevariationen treten in Bezug auf die Gehäusefärbung (Flecken und Bänderung) auf, wobei einige Arten wie die Gartenbänderschnecke (Capaae hortensis) und die Hainbänderschnceke (Cepaae nemorales) extrem variabel sein können. Die meisten Landschnecken sind rechts gewunden. Gelegentlich findet man Gehäuse mit abnormer Gestalt. Am häufigsten kommt soetwas durch Unfälle zustande. Meistens ist das Tier in der Lage, selbst große Gehäuseschäden zu reparieren. Neben Nahrungsspezialisten gibt es unter den Landschnecken die Allesfresser, zu denen auch einige Gehäuseschnecken zählen. Keller-Glanzschnecke (Oxychilus cellarius), gefleckte Schirkelschnecke (Arianta abustorum). Die meisten Arten nehmen entsprechend dem Nahrungsangebot verschiedene Nahrungsstoffe zu sich. Bei anhaltender Trockenheit wird zur weiteren Herabsetzung der Verdunstung von Körperflüssigkeit ein aus Schleim gebildetes Häutchen hergestellt. Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) bildet einen besonders starken Winterdeckel aus, wodurch sie auch sehr niedrige Temperaturen überstehen kann. Das Spektrum der Schneckenfeinde ist groß. Kleine Säuger wie Spitzmäuse oder Mäuse verschmähen diese Beute nicht. Auch unter den Vögeln gibt es eine ganze Reihe, die Schnecken fressen, besonders die Singdrossel. Sie hat es speziell auf die Gattung Lepurea abgesehen. Eine Ansammlung zerbrochener Gehäuse nennt man Drosselschmiede. Die Ursachen des Artenrückgangs sind vielfältig. Es ist vor allem die ständige Vernichtung von Biotopen im Siedlungsraum der Städte und Gemeinden. Die Anwendung von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden schaden Flora und Fauna. Die Umgestaltung von natürlichen Lebensräumen in gepflegte Bereiche läßt viele Arten verschwinden. Anmerkung der Redaktion: Wenn bestimmte Nacktschnecken vernichtet werden, so sollten die Gehäuseschnecken verschont bleiben, da unsere Vögel zur Eiablage Kalk benötigen. Sie nehmen den Kalk über das Gehäuse der Schnecken auf. In dem Buch über "Nützlinge und Schädlinge im Garten" aus dem BLV-Verlag lasen wir über den Kampf gegen die Wegschnecken (ohne Gehäuse) im Garten: "Wichtig ist auch das Schaffen günstiger Lebensbedingungen für die natürlichen Feinde wie Laufkäfer, Kröten, Spitzmäuse und Igel. Sogar die gehäusetragende Weinbergschnecke zählt zu den natürlichen Feinden, da sie, wie Laufkäfer auch, die in den Boden abgelegten Eier der Wegschnecken frisst." Obwohl sich Gehäuseschnecken im geringen Umfang auch von Gartenpflanzen ernähren, hält sich der angerichtete Schaden in Grenzen. Deshalb sollte man die Tiere dulden. |
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