Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg
Gemeinnütziger Verein
für Tier- Arten- und Umweltschutz

Zur Startseite

Zum Inhaltsverzeichnis

Kokzidien (Isospora rastegaivae) - Igel - Journal Nr. 13

Auszug aus einem Vortrag von Dr. Thomas Bücher auf der Jahreshauptversammlung 1999
beim Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg

Beschreibung:
Es sind einzellige Parasiten. Mit dem Kot werden Zellen ausgeschieden. In der Außenwelt teilen sich diese mehrfach innerhalb von 24 bis 48 Stunden und sind dann für den Igel infektiös. Sie werden mit der Nahrung vom Boden aufgenommen. Im Darm findet sowohl geschlechtliche als auch ungeschlechtliche Vermehrung statt. Sie greifen dort die Darmschleimhaut massiv an, so dass es zu Darmbluten mit starkem Blutverlust kommt. Nach 6 bis 10 Tagen werden wieder Zellen mit dem Kot ausgeschieden.
Schon Igelsäuglinge können an Kokzidiose erkrankt sein. Bei Igeln in Gefangenschaft muss der Kot aus dem Gehege regelmäßig möglichst mehrmals täglich entfernt werden. Die Tiere müssen einzeln gehalten werden, damit sie sich nicht gegenseitig anstecken. Der Schlafkarton von erkrankten Igeln sollte einige Tage nach Beginn der Behandlung erneuert und der alte vernichtet werden. Im Gehege sind entsprechende hygienische Maßnahmen erforderlich und vor Neubesetzung muss es auf jeden Fall desinfiziert werden.

Symptome:
Massive Infektionen führen zu blutigem und wässrigem Durchfall mit starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens; insbesondere bei Jungtieren mit mangelnder Abwehrreaktion (kein Einrollen, Apathie; hohe Sterblichkeitsrate).

Behandlung:
Siehe "Igel in der Tierarztpraxis" 4. aktualisierte und erweiterte Auflage 2009
Seite 16 - von Pro Igel e.V.